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Peugeot-205 GTI  Thomas Schmid

3 (4) unvergessliche Momente

3 davon im Peugeot-Cup, eine in Frankreich mit dem Peugeot


1. Quer mal anders

Das erste unvergessliche Erlebnis hatte ich gleich bei unserem ersten Einsatz mit dem Peugeot bei der Sachs-Rallye Franken 1989, und das nicht nur, weil es meine erste Rallye überhaupt war. Nach den WPs auf dem Truppenübungsplatz waren unsere Domlager vorne total ausgeschlagen und es stand noch der Zuschauerrundkurs in Schweinfurt-Hafen auf dem Programm. Zu allem Überfluss konnten wir dann auch den geplanten Service nicht durchführen, weil unser Serviceauto mit defekt auf der Strecke geblieben war, und so absolvierten wir also die Asphalt-WP mit schlackerndem Fahrwerk und den für die vorherigen Schotter-WPs montierten Schotterreifen. Wie das aussah kann man sich ja vorstellen, wir waren nicht mal in der Lage geradeaus zu fahren, aber den Zuschauern hat‘s gefallen und wir sind angekommen.

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2. so blöd muss man erst mal sein

Für die Hunsrück-Rallye 1989 nahm ich an der Seite von Eberhard Frech Platz und machte bei dieser Veranstaltung meinen wohl

 dümmsten Fehler als Beifahrer. Auf dem Weg zur nächsten WP, ich habe keine Ahnung mehr welche das war, sagte das Roadbook

 „rechts abbiegen in eine Tankstelle“, ich las das auch so vor, dachte mir aber „so ein Schmarrn, warum sollten wir in eine Tankstelle

 fahren“ und sagte dann gleich darauf zu Eberhard, fahr einfach geradeaus weiter. An der nächsten WP angekommen, kam dann das

 böse Erwachen, und ich wäre am liebsten vor lauter Scham im Boden versunken, denn hinter der Tankstelle war eine DK

(Durchfahrtskontrolle) und uns fehlte natürlich der Stempel. Obwohl wir noch alles versuchten, und zur Tankstelle zurückfuhren

, reichte die Zeit einfach nicht aus um meinen Fehler wieder gut zu machen und es bedeutete das Aus für die Rallye, sorry Eberhard,

 ich schäme mich noch heute dafür.

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3. im eigenen Saft geschmort

Unvergesslich war auch die Deutschland Rallye 1989, es ist zwar nichts Wildes passiert, aber es war unerträglich heiß. Wie damals üblich gab es ja keine „Service Parks“ und die Überführungsetappen waren teilweise sehr lang, bei der Deutschland-Rallye galt das besonders, und so fuhr man zig Km entlang der Mosel wo Leute beim Baden lagen und man selbst saß im feuerfesten Overall incl. Unterwäsche im Auto. Getoppt wurde das dann natürlich noch bei der WP, Helm auf, Scheiben, aus Sicherheitsgründen, hoch und Heizung an, denn dem Auto war auch zu warm und es bedurfte zusätzlicher Kühlung, was dann bedeutete so ca. 70-80 °C im Auto, jeder Saunagänger wäre neidisch gewesen.

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4. wenn man nicht auf den Beifahrer hört

Trotz meines katastrophalen Fehlers bei der Hunsrück-Rallye durfte ich nochmal neben Eberhard Platz nehmen und mit ihm die Rallye Alsace-Vosges in Frankreich bestreiten, um es vorweg zu nehmen, wieder ohne Erfolg, doch diesmal lag der Fehler Gottlob nicht bei mir.

Kurze Vorgeschichte: Bei dieser Rallye gab es zwei Prüfungen, die über den selben Pass führten, ich glaube es war der Col du Kreuzweg. Die Anfahrt war beides mal die selbe, aber oben an der Passhöhe ging es beim ersten Mal geradeaus über die Kreuzung und beim zweiten Mal nach rechts weg. Die Anfahrt zur Kreuzung war sehr schnell und immer wieder über Kuppen, so dass man die Kreuzung selbst erst sehr spät einsehen konnte und es einige Überwindung kostete die Kreuzung bei der ersten Durchfahrt „voll“ zu nehmen, was aber ohne Probleme möglich war.

Bei der zweiten Anfahrt auf die Kreuzung las ich dann „… Kuppe ?m rechts 2 …“ aber Eberhard machte keine Anstalten zu bremsen, denn irgendwie hatte er wohl noch die Streckenvariante vom Vortag im Hinterkopf und so flogen wir auch dieses mal geradeaus über die Kreuzung, was soll ich sagen, war nicht so gut. Zuerst flogen die Strohballen, dann die Absperrgitter und dann bremste uns ein in der Sicherheitszone abgestelltes Auto. Irgendwer meinte dann es wäre das Auto des hiesigen Polizeichefs gewesen, ich weiß aber nicht ob das wahr war, auf jeden Fall stand es da wo es nicht hingehörte. Nachdem wir uns kurz sortiert hatten, beide glücklicherweise unverletzt, setzten wir die Fahrt fort, mussten aber am Ende der WP das Auto mit kaputtem Kühler abstellen um keinen Motorschaden zu riskieren.

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N.B. Thomas, du hast vergessen, dass du mit Eberhard eine weitere Rallye gefahren bist im Peugeot. Zwar nicht im Cup aber in

 Frankreich - 36. Rallye International de Lorraine 1990 und 23. von 87 Startern geworden!