Bjarki 

 

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Bjarki war sein Rufname, Arvakur fra Akranesi, was soviel heisst wie der Wachsame, eines der Pferde, die den Sonnenwagen zogen, für deutsche Zungen einfach zu kompliziert. Geboren 1970, in Island ist das genaue Datum nicht so wichtig, hielt er als 4 1/2jähriger Einzug auf dem Hof in Hammel. Geprägt von einem schweren Trauma, ließ er sich viele Jahre nicht von Männern berühren, liebte kleine Kinder über alles, war verzückt von Schafen und jeder Wasserpfütze und der gute Onkel mehrerer Fohlen. Schwierig im Temperament war er eine Herausforderung für mich 17jährige. Nach dem ersten Zusammenraufen entpuppte er sich als exzellenter Viergänger mit starkem Tempo Tölt, unerschütterliches Wanderreitpferd, konditionsstarker Distanzläufer und bester Freund. Viele schöne Erlebnisse meiner Jugend- und Erwachsenenzeit haben wir geteilt, auf einem wettkampfmäßigen Wanderritt für Islandpferde, einem 80km Distanzritt (den wir nur knapp als Zweite und Konditionssieger beendeten), einem einwöchigen Ritt durch den Pfälzer Wald, einem Auftritt beim Zentrallandwirtschaftsfest in München und viele Veranstaltungen mehr. Mit 15 bekam er leider eine schwere Spaterkrankung, mit der er nicht mehr so voll belastbar war. Aber im Zuge der darauffolgenden Familiengründung kam er als Spazierpferd und späteren Spielkameraden für meinen ersten Sohn zum Einsatz und war damit voll zufrieden. Länger als so manche Ehe hält, hielt unsere Zuneigung füreinander, 25 Jahre und 8 Monate. Fit bis zum letzten seiner Tage war eine unheilbare Darmverschlingung der Schlussstrich unter eine Liebe auf ersten Blick.

Für alle, die ihr geliebtes Pferd auch nach dessen Tod in Erinnerung behalten haben, eine kleine Geschichte: 

Die Regenbogenbrücke

Eine Brücke verbindet den Himmel und die Erde. Wegen der vielen Farben nennt man sie die Brücke des Regenbogens. Auf dieser Seite der Brücke liegt ein Land mit Wiesen, Hügeln und saftigem, grünen Gras. Wenn ein geliebtes Tier für immer eingeschlafen ist, geht es zu diesem wunderschönen Ort. Dort gibt es immer zu fressen und zu trinken und es ist warm, es ist schönes Frühlingswetter. Die alten und kranken Tiere sind wieder jung und gesund. Sie spielen den ganzen Tag zusammen. Es gibt nur eine Sache, die sie vermissen: Sie sind nicht mit ihren Menschen zusammen, die sie auf der Erde so geliebt haben. So rennen und spielen sie jeden Tag zusammen, bis eines Tages plötzlich eines innehält und aufsieht: Die Nase bebt, die Ohren stellen sich auf und die Augen werden ganz groß. Plötzlich rennt es aus der Gruppe heraus und fliegt über das grüne Gras. Die Füße tragen es schneller und schneller: Es hat dich gesehen! Und wenn du und dein spezieller Freund einander treffen, nimmst du ihn in deine Arme und hältst ihn fest. Dein Gesicht wird geküsst, wieder und wieder, und du schaust endlich wieder in die Augen deines geliebten Tieres, das so lange aus deinem Leben verschwunden war, aber nie aus deinem Herzen. Dann überschreitet ihr gemeinsam die Brücke des Regenbogens, um nie wieder getrennt zu sein.                             

                                

Gar nicht so einfach, einen Wildfang von der Insel zum Freund zu gewinnen!

 

                        

Hallo du Angsthase, alle wollen hier nur dein Bestes!

 

                 

Hier üben wir für den Auftritt beim Zentrallandwirtschaftsfest in München 1976, man beachte die konzentrierten Mienen meiner Mitreiterinnen Helga Berzau (spätere Podlech), Katrin Berzau und Gabi Wimmer und mein kaum zu verbergendes Grinsen über das überschäumende Temperament  meines Pferdes.

 

                                  

Hochsommerlicher Ausritt, ganz klassisch mit Töltsattel und Filzdecke darunter, konventionelles Kopfstück zur besseren Atmung englisch geschnallt. Die Umstellung auf das kontinentale Klima fiel ihm nicht leicht, er wurde Schwerstekzemer und hatte jeden Sommer dicke, tränende Augen.

 

              

Verträumter Winternachmittag, die Sonne scheint angenehm auf den Pelz, die beste Freundin in der Nähe, so könnte es bleiben. Das war seine Jahreszeit, "wie in Island" .

 

                         

Quadratisch, praktisch, gut! Auf der Höhe seiner sportlichen Karriere, durchtrainiert und kernig, bereit alles zu geben, was in ihm steckt.

    

                 

Erste Reitversuche von Matthias, damals 17 Monate auf "Baki" mit seiner Freundin Marion, die sich hingebungsvoll um Kind und Pferd kümmerte.

 

                    

Aufmarsch der Teilnehmer anlässlich eines unserer beliebten Hoffeste, mein Islandpullover war wohl gerade in der Wäsche!

 

                            

Reiterwechsel, und der Stil war okay, aber die Stange fiel trotzdem.

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